Frederick-Tag an der Augusta-Bender-Schule
„Was lernen Kinder zuerst?“, fragte Frau Dr. Schlegel die Abschlussklasse der Erzieher*innen. Die Antwort lautet: das Hören – daher kann man nicht früh genug mit dem Vorlesen beginnen. Erst danach kommt das Sprechen und im Anschluss das Schreiben und Lesen als Kulturtechniken hinzu.
Nachdem die Politikerin und Sprachwissenschaftlerin den Schülerinnen und Schülern selbst aus ihrem Lieblings-Vorlesebuch: „Juhu, LetzteR – DIE NEUE OLYMPIADE DER TIERE“ vorgelesen hatte, führten die angehenden Erzieherinnen und Erzieher eine angeregte Diskussion darüber, warum das Vorlesen so enorm wichtig ist. Es fördert unter anderem die Sprachentwicklung, den Erst-/Mutterspracherwerb, regt die Fantasie an und schafft Nähe zum Kind, eine Beziehung wird aufgebaut, man kommt ins Gespräch. Alles Beobachtungen, die die angehenden Erzieher*innen durch ihre Praxiserfahrungen bestätigen können. Im Gegensatz dazu kann das ein Fernsehgerät nicht
leisten, denn die Kinder bleiben hier viel zu passiv und der Beziehungsaspekt geht verloren.
Kreisrätin Dr. Dorothee Schlegel besuchte anlässlich des landesweiten Literatur-Lese-Festes, dem Frederick-Tag, die Augusta-Bender-Schule in Mosbach
Aus der aktuellen Bildungsstudie, wonach Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg nicht nur Probleme beim Lesen haben, sondern auch die Fähigkeit des Zuhörens abgenommen hat, ergibt sich umso dringlicher eine Aufforderung: Eltern müssen wieder vorlesen lernen. Sie helfen ihren Kindern damit, denn das Vorlesen hebt das Bildungsniveau in allen Bereichen.
Auch Schulleiter StD Michael Kunzmann begrüßte den Besuch von Frau Dr. Schlegel an der Augusta-Bender-Schule: „Die Vermittlung von Freude am Lesen und die damit verbundene Leseförderung hat sich als besonders wichtig während der Corona-Pandemie gezeigt. Ich freue mich sehr, dass Frau Dr. Schlegel mit ihrem Besuch die Bedeutsamkeit des Frederick-Tag an der Augusta-Bender-Schule unterstützt“.
Nachdem die Klasse gemeinsam mit Frau Dr. Schlegel noch die richtige Vorbereitung auf das Vorlesen erörtert hatte, beispielsweise die Buchauswahl, Zeitdauer, Umgang mit der eigenen Stimme, verabschiedete sie sich bei den Schüler*innen mit dem Wunsch:
„Nehmen Sie diesen Schatz mit ins Berufsleben“.